
TRAUMATHERAPIE
Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“. Man kann ihn bildhaft als eine „seelische Verletzung“ verstehen, die durch Überforderung der psychischen Schutzmechanismen bei einem traumatisierenden Erlebnis entsteht. Diese Schutzmechanismen bilden unsere „psychische Widerstandskraft“, die sog. „Resilienz“. Wie gut diese bei einem Individuum ausgebildet ist, ist sowohl von personalen Faktoren wie der genetischen Disposition, den kognitiven und emotionalen Fähigkeiten sowie von Umweltfaktoren wie Erziehung und Unterstützung durch die Familie und das soziale und kulturelle Umfeld, abhängig.
Daher entwickeln nur die Menschen, die eine vergleichsweise niedrige Resilienz aufweisen, nach einem katastrophalen Erlebnis auch eine sogenannte Traumafolgestörung.
Traumafolgen
Wenn die psychische Abwehrkraft also nicht ausreicht, um das traumatische Ereignis hinreichend zu verarbeiten, wird der Organismus überflutet und geht in eine der automatischen Überlebensreaktionen über: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Wenn die psychische Abwehrkraft also nicht ausreicht, um das traumatische Ereignis hinreichend zu verarbeiten, wird der Organismus überflutet und geht in eine der automatischen Überlebensreaktionen über: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Können diese Überlebensreaktionen nicht vollständig durchlebt und erfolgreich abgeschlossen werden, wird die in Bedrohungssituationen automatisch aktivierte Überlebensenergie in unserem Nervensystem gespeichert, wirkt im Körper weiter und hält die traumatische Erfahrung, selbst wenn sie schon viele Jahre zurückliegt, gegenwärtig.
Trauma verändert das Gehirn und die gesamte Physiologie. Man wird stressanfälliger. Die Bedrohung existiert weiterhin im Körper und das Überlebenssystem springt automatisch an, auch wenn es keinen Anlass zu Gefahr gibt. Traumafolgen zeigen sich in einem unsicheren Körpergefühl, durch das die Welt als unsicherer Ort interpretiert wird. Es gibt einen Sog hin zu Gefühlen von Hilflosigkeit, Angst und Wut.
Die in der traumatischen Situation mobilisierte Notfallenergie ist im Körper wie gefangen und weiterhin aktiv. Posttraumatische Symptome sind der Versuch des Nervensystems, irgendwie mit dieser überschüssigen Energie umzugehen.
Sehr belastende körperliche und psychische Symptome wie Flashbacks, Albträume, Schreckhaftigkeit, Ängste, schnelle Gereiztheit, innere Unruhe, Schlafstörungen, tiefe Erschöpfung, chronische Schmerzen, Migräne, sexuelle Probleme oder Beziehungsschwierigkeiten sind die Folge.
SYMPTOME
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Massive Ängste
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Gefühl der Hilf- und Schutzlosigkeit
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Entsetzen
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Gefühl der emotionalen Taubheit
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Verwirrung
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Kontrollverlust
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Körperliche Reaktionen wie Zittern, erhöhte Herzfrequenz oder Schüttelfrost
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Emotionale Reaktionen wie Gereiztheit, Aggression oder Gleichgültigkeit
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Akute Belastungsreaktion unmittelbar nach dem Trauma, die meist von alleine wieder abklingt
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Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), wenn die Symptome länger anhalten
Schocktrauma
Gewalt, Katastrophen, unerwartete Umbrüche in sozialen Beziehungen (etwa der Tod eines geliebten Menschen): Die meisten Menschen denken, dass Traumata nur große furchtbare Ereignisse sind, die einmalig waren und unaussprechlich furchtbar sind.
Diese Art von Trauma nennt man Schocktrauma. Nach einer akuten Belastungsreaktion als unmittelbare Folge des traumatischen Erlebnisses können auch langfristig Beschwerden auftreten — vor allem, wenn bereits psychische Störungen oder Erkrankungen vorliegen.
Laut des Diagnose Manuals ICD-10 für Therapeut*innen sind die typischen Folgesymptome eines Schocktraumas und Merkmale für eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diese:
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wiederholtes Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks)
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Albträume
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andauernde Gefühle von Betäubtsein, Dissoziation
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Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Rückzug
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Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umgebung
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Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten
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Zustand von vegetativer Übererregtheit
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Vigilanzsteigerung, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen
Meiner Erfahrung nach haben viele Betroffene diese klassischen Trauma-Symptome nicht oder nur teilweise und leiden dennoch stark unter dem, was sie erlebt haben.
Übrigens: Wenn du dich fragst wie ein Trauma deinen Schlaf beeinflusst, empfehle ich dir, meinen Blogbeitrag zum Thema „Trauma & Schlafstörungen“ zu lesen.
EINZELBEHANDLUNG
Eine Traumatherapie eignet sich für Erwachsene, Jugendliche u....