

ERKRANKUNGEN DER ATEMWEGE
Bei Krankheit im Bereich der Atmungsorgane und Atemwege spricht man im allgemeinen von Atemwegserkrankungen. Unterschieden wird nach zeitlichem Verlauf und der Ursache. In der Regel unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Atemwegserkrankungen.
Während akute Atemwegserkrankungen durch Viren oder Bakterien verursacht werden, gehen chronische Erkrankungen vermehrt mit negativen äusseren Einflüssen einher. Heilt eine Infektion nicht vollständig aus, besteht die Möglichkeit, dass die Lunge dauerhaft oder langfristig beeinträchtigt.
Unterschieden wird zudem zwischen obstruktiven von der restriktiven Lungen-Krankheiten. Bei Verengung und gar Verschluss der Atemwege ist von einer obstruktiven Atemwegserkrankung die Rede. Ein Symptom der restriktiven Variante hingegen ist eine verminderte Dehnbarkeit der Lunge oder des Brustkorbs. In beiden Fällen ist es möglich, dass Lungengewebeveränderungen auftreten, die den Luftaustausch in den Lungenbläschen erschweren.
Obstruktive Atemwegserkrankungen
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Krankheit, bei der die Lunge dauerhaft geschädigt ist und die Atemwege verengt sind. Im fortgeschrittenen Stadium bekommen Menschen mit COPD nur noch schwer Luft. Sie geraten schon bei einfachen Alltagstätigkeiten wie Treppensteigen oder einem Spaziergang ausser Atem. Eine COPD tritt nicht plötzlich auf, sondern entwickelt sich langsam über mehrere Jahre. Viele halten die Beschwerden, allen voran den hartnäckigen Husten, zunächst für „normalen" Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma. Dass es sich um eine andere Erkrankung handelt, stellen sie oft erst fest, wenn die Beschwerden stärker werden. Vorbote der COPD ist meist eine dauernde Entzündung der Atemwege (chronische Bronchitis). COPD geht oft auch mit einer überblähten Lunge, einem sogenannten Lungenemphysem, einher. Die Ursache für eine COPD-Erkrankung ist meist das Einatmen von Schadstoffen über einen längeren Zeitraum (Rauch, Feinstaub, etc.) Die zentralen Symptome werden als sogenannter AHA-Effekt bezeichnet. Dies sind: . Auswurf . Husten . Atemnot Die Intensität der Beschwerden nehmen im Verlauf der Erkrankung zu. Die Atemnot tritt im fortgeschrittenen Stadium auch ohne körperliche Aktivitäten auf, der Husten wird hartnäckiger und der Auswurf lässt sich nur noch sehr schwer abhusten. Auch kommt es vermehrt zu akuter Bronchitis und Lungenentzündungen, sogenannten Exazerbationen.
Asthma
Bei Asthma liegt eine chronische Entzündung der unteren Atemwege vor. Zu dieser permanenten Entzündung kommt eine Überempfindlichkeit auf bestimmte physikalische Reize, wie zum Beispiel Kälte oder auch gewisse Substanzen. In der Folge ziehen sich die Bronchien zusammen und verengen sich. Die Schleimhäute der Atemwege schwellen durch Reize an. Es kommt zu einer vermehrten Schleimproduktion und die Muskulatur rund um die Bronchien verkrampft. Die Überempfindlichkeit der Bronchien kann verschiedene Auslöser und Gründe haben. Folgende zwei Formen von Asthma werden unterschieden: Allergisches Asthma Hier werden Asthmasymptome durch Substanzen aus der Umgebungsluft, insbesondere durch Allergene wie Pollen, Tierhaare, Schimmelpilze und Milben, usw. ausgelöst. Diese Allergene führen zu einer Immunreaktion, die Symptome wie Husten, Atemnot und Entzündungen der Atemwege hervorruft. Nicht-allergisches Asthma Neben spezifischen Allergenen können auch andere unspezifische Faktoren wie Kälte, körperliche Anstrengung, Staub, chemische Reizstoffe oder Virusinfektionen Asthmasymptome auslösen. Folgende Symptome sind typisch: . Husten . pfeifende Atmung . Atemnot . Engegefühl in der Brust Husten, sowie Schleim, der nur schlecht abgehustet werden kann, erschweren oftmals die Nacht, was tagsüber zu Müdigkeit und Erschöpfung führen kann. Meist ist zudem die gesamte Atemmuskulatur verspannt.
Bronchitis
Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien, den feinen Verästelungen, die sich durch die gesamte Lunge verzweigen. Unterschieden wird zwischen akuter und chronischer Bronchitis. Die akute Form entsteht oftmals durch eine Virusinfektion und heilt in der Regel innerhalb weniger Wochen ab. Eine chronische Bronchitis hingegen liegt vor, wenn die Bronchien dauerhaft entzündet sind. Die Symptome bestehen über Monate. Hustet jemand in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mehr als ein Vierteljahr lang und kommt es dabei zu vermehrter Schleimbildung mit Auswurf, dann sprechen Lungenfachärzte von chronischer Bronchitis. Folgende Symptome sind typisch: . anhaltender Husten, besonders morgens nach dem Aufstehen . zähem weißlichem oder gelblichem Auswurf . pfeifende Atemgeräusche . Engegefühl in der Brust . Atemnot (zunächst unter Belastung, später auch bei Ruhe) Die erschwerte Atmung führt häufig zu Müdigkeit und einer verminderten Leistungsfähigkeit im Alltag.
Atemtherapie bei Atemwegserkrankungen
Atemtherapie ist eine wirkungsvolle Methode, um bei Atembeschwerden und Atemwegserkrankungen zu helfen.
Ziele der Atemtherapie sind:
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Instruktionen zur Selbsthilfe
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Regulation der Spannung der Atemmuskulatur und des beteiligten Bindegewebes
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Linderung der Atemnot
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Mobilisation des Bewegungsapparates
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Verbesserung der Zwerchfellaktivität
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Förderung des Sekrettransportes
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Bessere Belüftung der Lunge
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Psychische Entspannung
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Verbesserung der Lebensqualität im Alltag