Kennen Sie das? Sie haben ein Ziel oder nehmen sich vor etwas zu erledigen, sollten eine Arbeit schreiben oder sich auf eine Prüfung vorbereiten. Sie müssen dafür arbeiten, damit Sie es erreichen können. Jedes Mal vor dem Schlafen nehmen Sie sich vor am nächsten Tag endlich produktiv zu sein, aber irgendwann ist es wieder Abend und Sie haben nichts erledigt. Sie gehen ins Bett mit einem schlechten Gewissen und dem guten Vorsatz morgen mehr Einsatz zu leisten. Ein Kreislauf, der sich wiederholt, bis Sie sich nicht mehr drücken können, unter Stress und Zeitnot geraten. Oder bis Sie ihr Ziel aufgeben, weil Sie zum Schluss kommen, dass es für Sie nicht erreichbar ist. Frust und negative Gefühle Ihnen gegenüber machen sich breit.
Das «Aufschieben» (Prokrastination) ist ein altbekanntes und weitverbreitetes Phänomen mit dem Sie nicht alleine sind. Für viele Menschen ist Prokrastination ein Alltagslaster. Es hält davon ab, die wirklich wichtigen und dringenden Aufgaben zu erledigen, solange kein Druck von außen entsteht. Das Aufschieben kann nicht nur bei persönlichen Alltagsaktivitäten, sondern auch im Berufsleben oder ganz allgemein beim Erreichen von Zielen zum Problem werden.
Grosse Projekte laden besonders zum Aufschieben ein. Das liegt in der Regel nicht daran, dass der Zieltermin noch in weiter Ferne liegt und das Gefühl von «viel Zeit haben» entsteht. Solche Arbeiten werden oft aufgeschoben, weil man sich überfordert fühlt und vor lauter Hindernissen die Ziellinie nicht sehen kann. Schlechte Gefühle die entstehen fördern die Verlockung, angenehmere Aufgaben zu erledigen oder sich mit belanglosen Dingen abzulenken.
Ursachen für das Aufschieben von Tätigkeiten hängen somit mit Versagensangst, Furcht vor Kritik oder dem Ohnmachtsgefühl gegenüber dem Lösen von den anstehenden Hindernissen zusammen. Folgen können Stressgefühle, eine falsche Setzung der Prioritäten, schlechte Zeiteinteilung, bis hin zur Verwerfung des angestrebten Zieles sein. Gedanken wie «ich hab’s ja gewusst, dass ich das nicht schaffe ...» können die schlechten Gefühle noch verstärken und bei neuen Zielvorhaben wieder auftreten.
Generell unterscheidet man folgende «Aufschieber»:
Erregungsaufschieber: Er benötigt Druck, um effektiv arbeiten zu können und wartet bis zum letzten Moment
Vermeidungsaufschieber: Er leidet unter enormer Versagensangst und meidet den Leistungsdruck, um schwierigen Aufgaben aus dem Weg zu gehen
Ein Tipp zum Erreichen Ihrer Ziele
Sind Sie in Gedanken oft bei dem was Sie eigentlich erledigen möchten, können sich aber nicht überwinden, damit anzufangen? Das könnte auch mit Ihrem Gedankenkarussell zusammenhängen! Ertappen Sie sich eventuell bei dem Gedanken: «Ich MUSS diese Arbeit endlich erledigen!»
Wenn Sie diesen Satz jetzt gerade lesen, wie fühlen Sie sich dabei? Mich persönlich setzt er unter Druck, löst einen Widerstand aus. Ich sehe einen Berg von Arbeit der erledigt werden muss und Hindernisse die es zu bewältigen gilt. Dieses «müssen» löst in mir einen Widerstand aus ... und bei Ihnen?
Wie wäre es also, den Satz entsprechend abzuändern? Wie würde es sich anfühlen, wenn Sie denken: «Ich lese nun den Artikel zum Thema xy und erledige damit einen Teil meiner Aufgabe»?». In mir wird der Druck kleiner, Widerstände lösen sich. Mit dem Erreichen von diesem kleinen Etappenziel wächst der Stolz, dass ich ein Stück des Weges geschafft habe. Ich erkenne, dass ich mit diesem Schritt ein Stück näher zu meinem Ziel gekommen bin. Haben Sie Lust das auszuprobieren? Wie fühlt es sich an?
Unsere Gedanken manipulieren uns in vielen Bereichen. Werden sie uns bewusst, können wir unser Handeln und das Erreichen unserer Ziele entsprechend steuern. Manchmal sind wir auch so festgefahren in unseren Gedanken, dem Tun, dass wir nur mühsam alleine weiterkommen. Eine Sicht von aussen, entsprechende Fragen, können dabei unterstützen, aus dem Festgefahrenen wieder in einen Energiefluss zu kommen. Gerne begleite ich Sie ein Stück auf diesem Weg …
www.sinnreich-entfalten.ch
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